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Uns Kinnertieden an’t Meer 

 

Wellenruuschen un solten Seewind, mien ewige Süchten na ’n Oostsee-Strand,
seh in uns Kinnerdaag noch för Sandboorgen schüffeln in witte warme Sand.
Timmern ut dünne Holtlatten uns de Drakens, mit Zeitungspapeer bespannt,
un lange Steerten stüüern se, stünnen hooch an Heven över de Waterkant.

Jümmers blots barfoot op Weeg un Straaten, na Schooltiet nix as hen na See,
all ut de Feern kunnen wi witte Schuumkronen as Diamanten blenkern seh’n.
Bit an de eerste Sandbank uns rümtoven, ok Muschelsammelee för Tohuus,
un avends totaal mööd vun de Tolleree bröchen uns de Müdder in de Puuch.

Annern Morgen weller na School, avers ahn Gedüür gau hen na ’n Strand.
Süchten na Frietiet, - sööh’n wi uns Drakens in Wind hooch över de Waterkant.
Överseit mit Strandkörf stünnen düsse Reeg för Reeg lang witte Strännen.
Ik seh uns jümmers as lütte Bengels an lange Lien mit de Draken rönnen.

Un as wi öller würrn, plieren wi nu jümmers mehr na de lütten Deerns.
Ut de Sandborgen kunn man af un an all ehr mallerige Kicheree hören.
Avends mit Hartkloppen na Tohuus, dat eerste „verknallt sien“ an ’t Meer,
un nächtes in bontjebunte Drööm villicht ehr söte Snuut noch spörn.

Ewigkeiten lang’n is dat her! - Uns Leven schreef bannig veel Geschichten,
verstreut in anner Städer un frömm Länner verlöör’n sik Kinnerfrünnen ut Oog.
Doch, vun uns „Drakenstieden-in-Wind" will mien lüttje Riemel hier berichten
un vun mienen Jancker na unsern Ostseestrand. ick krieg dor ni nich genoog.

As dörch ’n Sandklock rieselt uns Leven, so as dat Wellenspill op ’n Strand,
woanns hüüt uns Grootkinner schüffelt in denn witten, warmen Ostseesand.
Wi sitt in Strandkörf in de Neegde, höört ehr vergnöögte Lachenree un Spooß,
hüüt staht moderne Drakens an Heven vun Möven un de Windbruut ümtoost.

Wo sünd se blots, uns Kinnertieden un woanns sünd all mien Frünnen?
In solten Seewind sluut ick de Ogenleder, kann se mi vörstellen un weller sehn.
Ik sluut mien Ogen un geneet dat Möwenschrien:
„Jungs, uns „Draken-stiegen-Tiet“ weer unvergeetlich schöön.

Addi Kahl


© 2022 Addi Kahl Veröffentlicht: 16.06.2022 um 15:59:54 Uhr
Dieser Text wurde 5377 mal gelesen.

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