De Johren gahn
Mit 10
gaht fast keen beten dorneven,
´t beginnt dat schöne Leven,
mit 20 steiht man vull in´n Saft,
un protzt mit sien Levenskraft,
mit 30 reist man üm de Welt,
gifft ut dat hart verdeente Geld,
sünd denn de 40 eerst erreicht,
nimmt man nich allens mehr so licht,
un mit 50 unumstritten,
mutt man ook maal üm Hülp bidden,
mit 60 sünd dat Kleenigkeiten,
de oftins groten Stress bereiten,
hett man de 70 denn erreicht,
spört man wie de Drift wiekt,
un mit 80 nimmt man veeles hen,
denn Wedderstand hett keen Sinn,
doch sünd de 90 erst maal schafft,
geiht se dorhen de Levenskraft,
jedes wietere Johr blifft open,
man kann bloot noch hopen, hopen, hopen.
© Horst Rehmann
18.03.2020
Die Jahre geh´n
Mit 10
geht fast nichts daneben,
es beginnt das schöne Leben,
mit 20 steht man voll im Saft,
und protzt mit seiner Lebenskraft,
mit 30 reist man um die Welt,
gibt aus, das hart verdiente Geld,
sind dann die 40 erst erreicht,
nimmt man nicht alles mehr so leicht,
und mit 50 unumstritten,
muss man auch mal um Hilfe bitten,
mit 60 sind es Kleinigkeiten,
die oftmals großen Stress bereiten,
hat man die 70 dann erreicht,
spürt man wie die Tatkraft weicht,
und mit 80 nimmt man vieles hin,
denn Widerstand hat keinen Sinn,
doch sind die 90 erst geschafft,
geht sie dahin die Lebenskraft,
jedes weitere Jahr bleibt offen,
man kann nur noch hoffen, hoffen, hoffen.
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