Historisches Bild

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Bi Vullmaand in Oostfreesland

Bi Vullmaand schillt de See recht bleek,
de Seepeerdje galopeert övern Diek,
worden van de Seehunnen anbellt,
bit se sik in Rieg un Glied opstellt.

Dat Seegrass bewegt sik smedig licht,
wenn een Seewulfsrudel dör’t Water slicht,
un wenn een Slangensteern dat Meer ophellt,
kiekt de Herings to’n Himmelstelt.

Bloots Plattfisken wirkt wat antreden,
wenn Nonnengöös an’d Ufer beden,
un wenn de Wattwörm ut’n Slick hoogsnellt,
denn bekiekt Hummer de Sandstrandwelt.

Daar wurd in Mengen Drievgoot answemmt,
dat dat Water ümmers de Wellen kämmt,
un de Branden mächtig in’n Tuum hollt,
dat se temelk langsam in’n Slaap verfalllt.

Drum moot man Oostfreesland bi Vullmaand sehn,
stünnenlang gemütelk an’n Strand lang gahn,
deep versinken in düsse Wunnerwelt,
de klaar to de Rubrik“Eenziartig“ tellt.

© Horst Rehmann
15.02.2022


Bei Vollmond in Ostfriesland

Bei Vollmond schillert das Meer recht bleich,
die Seepferdchen galoppier´n über´n Deich,
werden von den Seehunden angebellt,
bis sie sich in Reih und Glied aufgestellt.

Das Seegras bewegt sich geschmeidig leicht,
wenn ein Seewolfsrudel durch´s Wasser
schleicht,
und wenn ein Schlangenstern das Meer erhellt,
schauen die Heringe zum Himmelszelt.

Nur Plattfische wirken etwas betreten,
wenn Nonnengänse am Ufer beten,
und wenn der Wattwurm aus dem Schlick hochschnellt,
dann betrachten Hummer die Sandstrandwelt.

Dort wird in Mengen Treibgut angeschwemmt,
das dem Wasser ständig die Wellen kämmt,
und die Brandung mächtig im Zaume hält,
damit sie ganz langsam dem Schlaf verfällt.

Drum muss man Ostfriesland bei Vollmond seh´n,
stundenlang gemütlich am Strand lang geh´n,
tief versinken in diese Wunderwelt,

die klar zur Rubrik “Einzigartig“ zählt.