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Wiehnachten in Oostpreußen (1)


 


Burgen in uns groot Familie bün ik up een goodvermögend Hoff in Oostpreußen upwussen un dat fehlt an nix. De Advent- un de Wiehnachtstied in mien Öllernhuus weer prent för mien Leven un is in good Erinnerung bleven. Ik hebb se as besünners moie, festlik, wunnerlik, besinnlik, aver ok heel drock Tied föhlt un probeer de Indrücke ok mien beid Döchter to vermitteln un mit hör so mennig beleevt Bruken wieder to dragen.


 


In de Advendstied wurr in groot Mengen backt. Ganz wat besünners weer dat Maken van Königsberger Marzipan. Dat ganz Huus rook na Mandeln un Rosenwater. Wi Kinner druffen daarbi tokieken un natürelk ok van de söten Bargen slickern. Disse Marzipanstücken druffen up kien Fall up een ostpreußisch Teller fehlen. De Deeg, ut puur Mandeln, Puderzucker un Rosenwater herstellt, wurr fien utrullt un denn mit Harten, Steerns un anner Förms utstoken. Üm disse lüttje Figuren legg mien Moder een small, leeg Rand, in de se mit een  Stricknadel heel moie Muster drückde. In de Midden van de Figur kemen een Puderzuckermass un as bunt


Moimakeree besünners Karsen un Sukkade. De Figuren legen up grote Blicken un worden fröher ünner sörgsaam Holtköhlenglut backen, later denn in Backovend. Mien Moder muss good uppassen, daarmit se nich so swart worden. Daardör kregen de lüttje Kunstwarken hör besünners Geschmack.


 


Up grode Blicken wordt Peperkoken backen, moi maakt mit Mandeln un Belegkarsen. Nettso ut dissen Deeg maakt uns Moder för uns Kinner een prächtig Knusperhuus mit Hänsel un Gretel, de Katt un Pilze ut Marzipan. De Müren un dat Dack kregen zauberhaftig bunt Schlickersaken. Ut de Schössteen keem Rook ut Watte, de Fenster bestunnen ut rood Gelantineblöd, un över de bunt Pracht stree se as Snee Puderzucker. In dat Hüsken stell mien Moder een brennend Kers, so dat de roden Fenster wunnerlik lüchten.


 


Paar Daag vör Wiehnachten weer de good Stuuv to`n Wiehnachtszimmer verklart worden. Wi Kinner druffen hier nich intreden. Mien Moder schloot de Dör of un verwahr de Schlödel. Wi Kinner kunnen hüm nich kriegen. Von hier an sweven in mien Fantasie sünnerlik Heerscharen in Engelfigür de Ruum, un himmelsk Musik klung in mien Ohren.


 


De Dag vör Hillig Avend weer heel upregend, un mien Vader sung uns vör: „Morgen kommt der Weihnachts-mann, kommt mit seinen Gaben.“  Mien Brör kreeg een Daalslag un reep: „Aber ich möchte doch ein Pferdchen haben, keine Gabel und Löffel!“ Dat geev een groot Gniffeln, un mien Vader klär uns nu up, wat dat Woord „Gaben“ bedüdt.


 


Mien Vader harr in d` Busch mit Kennerblick een groden Tannenboom utsöcht un ümhauen. An 23. Dezember stell he hüm in de Wiehnachtsstuuv up. Sien Spitz beröhr bold de Böhn. De Boom wurdt wunnerbaar schmückt mit Glaskugeln un Figuren as Vögel, Tuten, veel Lametta und lüchten Wasskersen. Wi Kinner tövten an Hillig Avend al lang gespannt un ungedüldig daarup, dat dat buten dunkel wordt, daarmit de Wiehnachtsmann komen  un de Bimmel lüden kunn. Ennelk kunnen wi in`t Wiehnachtskamer. Wi sungen all tosomen: „Ihr Kinderlein kommet.“ Wunnernd stunnen wi vör de prachtig Lüchterboom un all de Geschenken. Uns stillkens Wünsken  weern in Erfüllung gahn. Mien Süster Erika un ik kregen jede een Körvpuppenwagen, Erika een hellen un ik een roden. Mien Moder harr se tegen een Goos intuscht. De Puppenwagen weer veel to groot för mi, un ik schoov hüm vörsichtig dör de Stuuv.


 


Ganz besünners stolt weer mien Brör Dietmar, de sück gliek up sien luurt Huppelpeerd mit de Steert ut echt Peerhaar sitten leet. He harr dat geern un nehm dat mit in sien Bedd. Dat Huppelpeerd harr sogaar Röd. Man kunn dat Peerd van de Schaukel ofnehmen un dör de Wohnung trecken. De Tögel leet Dietmar nich mehr los un sleep daarmit in, daarmit dat de Wiehnachtsmann bloot nich wedder ofnehmen kunn. Mien Brör Ingo weer eerst een Jahr old un seet tofree up de Schoot van uns Moder, mit een Speeltügaant in sien Hand. Well weer uns Wiehnachtsmann? Uns Vader, de ja nich up uns Familienfoto to sehn weer? Wahrnehmen kunn man hüm nich, de Wiehnachtsmann droog een Mask mit witt Haar vör sien Gesicht, een hoog, spitz Mütz, harr een stemmigen Schal ümbunnen un weer in een lang Mantel inpackt. Neven mien Moder seet uns Omi, de Moder van mien Vader, mit een fierlik Gesicht. Unner de Tied weer uns Kinnerdeern ut dat Nahbersdörp bi hör Öllern, un uns Huushollerske Elfriede weer bi uns un stund achter uns. Dat weer uns letzt freedsaam Wiehnachtsfier in Oostpreußen, un wi schreven dat Jahr 1943.


 


Ilsa Langanke


Ut mien Book: „Und die Sehnsucht bleibt“


Schardt Verlag Oldenburg


ISBN 3-89841-298-9


 


24.11.2008