Historisches Bild

Mien tranendes Hart

Mien tranendes Hart                                         

 

Mien Auto weer böös schietig un so föhr ik in de neegste
Waschanlaag, lehn mi komood in denn Sitz torüüch, witt inschüümt un vun
roteerende Bössen un bunte Lampenlicht ümgeven. – Achter hen un her swevende
Drööglappen würr mi glieks achter de Utfohrt mang utrangeerte Autoriepen un
rostige Ölfatten eene wunnersame Plant mit purpurrote Rispen gewohr, de an
düssen kümmerlichen Plats wunnerboor blööh un mi as een „Tranendes Hart“ bekannt
weer. So een wull ik all ewig in uns Schrevergoorn hebben.

Ik keek mi üm, ob nüms in de Neegde weer un graaf in Windesiel düsse Schöönheit
ut un rin in mien Kufferroom. – Düsse Plant warrt hartlich willkommen sien un
vun nu an schallst se dat goot bi uns hebben. – So dach ik freidig un harr ok
wegen „Blomenklaun“ keen slecht Geweten un steek de smucke Plant in eenen
Tonpott mit frische Ierd mit so ‘n Hoochgeföhl vun een geniale Reddungstaat,
denn so ‘n Prachtplant kann man doch nich middenmang vun Schrott, Müll un
Öelfatten vör sik hen vegeteern laten?

Mien „Tranendes Hart“ wüß later mang veele bontjebunte Blomen un weer in sien
Oort prächtig antosehn. – Un doch, na poor Wuchen kreeg se so ‘n mückeriget
Utsehn. Orrer harr ehr Blööhtiet bi uns in Goorn beten wat mit ‘n gerechte
Straaf wegen mien „Klaueree“ to don? – „Neegstes Johr ward de doch nix mehr, de
könnt Se wegsmieten!“ So de Raat vun uns plietsche Nawersch. – Un mit veel
Smaart in ‘t Hart lööt ik mi dorto henrieten, de verdröögte Plant mit deefstes
Beduurn op unsern Komposter to smieten. Twee Johre vun ‘t Sommerleven in unsern
Goorn vergüngen un vun de Partys löten sik Bargen an Gemüüsreste kompoststeern
un würrn mit de Tiet in wunnerboore Natuureerd ümwannelt.

Ik mutt an düsse Steed vertellen, dat för ‘t „nödige Geschäft“ för
Besöker-Damens een moderne „Tante Meier“ mit Hand-Waterspölung paraat stünn, de
Mannskerls avers bi Blasendruck in de Düüsternis schaamig achter denn Komposter
verswünnen. – Dat nu mitünner, man bloots ut „Versehn“? de een oder annere
Pinkelstrahl op em lann, is nich to bewiesen. – Ok ik geev geern to, nagraad bi
längere Dröögtieden ahn Regenschuur een gewisse „Düngung“ ok ni nich as Schaden
empfunnen to hebben. – Woto bringt de Buur opletzt sien Ardel  op de Feller?

Weller eenmaal harrn wi to een kommode Fier inlaad, wat bedüü, de Reste vun
Gemüüs un anner natüürliche Saken op denn Komposter zu kippen, as mi
unverwohrens een Schrie över de Lippen kööm: „Komm bloot maal her, Annemie“,
rööp ik mien Fru to. „Gifft dat denn sowat, kiek maal, wat hier dörch dat
Gitter vun denn Komposter wassen deit? – Dat is ja binah as ’n Wunner!“- Vull
deepste Freid stünnen wi dorför, denn mang all denn Affall wüß een luurlütte
zoorte Wipp mit an de twintig purpurroote Harten vun mien maal so smadig
entsorgte Plant. – Beglückt grööf ik se sachten ut den Komposter un se bekööm
denn besten Plats in Goorn. Middewiel för de Gäst de bewunnerte Stoor
dorbinnen, – Düssen Verteller mag keeneen mehr hören, ganz sünnerlich de
Mannslüüd nich. Orrer schullen se eventuell ahn biologisches Weten doch för ‘t
Överleven dank „Befeuchtung“ mit stramme Pinkelstrahl bidragen hebben?

Middewiel blöht uns „Tranendes Hart“ prachtvull all in ‘t tweete Johr un is
binah eenen Meter hooch un wi sünd stolt un jümmers weller beröhrt vun ehr
smucken purpurroten Blöten as Harten. Eene Saak mutt ik to ‘n Sluss noch
vertellen:  Uns Bio-Komposter-Ierd wull
nu ok geern uns Goorn-Naversch as Wunnermiddel hebben, denn dree ehr maal
verschenkte mückerige lütte „Hokaido-Kürbiskarn“ wuchert nu dank unsern
Kompostereerd ehr ‘n Schrevergoorn vun vörn bit achtern to.

 

Addi Kahl